Wortgewebe
Herzmagie & Seelenzauber
„Find yourself between the lines.
Finde dich zwischen den Zeilen.“

Stille in mir
Alles um mich scheint zu toben.
Stimmen verheddern sich,
Gefühle verirren sich
im Gewürfel der Welt.
Missverständnisse reißen Verwirrung,
klare Fäden verknoten sich,
Angst klopft an.
Ich bleibe stehen und
erinnere mich:
Da ist ein sicherer Ort in mir.
Ich setze den Anker,
atme –
finde Halt,
zu Hause in mir.

Heilung
Im Alltag vernebeln mich
Müssen und Tun.
Antreiber,
Bewerter,
Kritiker…
Wo bin ich?
Meine innere Balance?
Was will gesehen,
wer gehört werden?
Vorsichtig tritt mein inneres Kind hervor, mit scheuem Blick,
streckt mir die Hand entgegen.
Ich halte sie –
unsicher, zärtlich –
und spüre,
wie Vertrauen keimt.
Dort, wo ich mir selbst begegne,
beginnt Heilung.

Tanz im Wind
„Oma, hörst du das Geräusch?“
Ich lausche, nehme es kaum wahr und frage:
„Meinst du den Wind?“
„Ja, Oma,
guck mal, die Bäume tanzen!“
Ich antworte:
„Ja, der Wind bewegt die Blätter, und wir hören ihr Rauschen.“
Nach Minuten der Stille,
flüstert Mara:
„Aber bei dir tanzen die Blätter
anders als bei uns.“
Gespräch mit meiner Enkelin
2,5 Jahre

Fliegen
Leichtigkeit breitet ihre Flügel aus, wie ein stiller Morgenwind.
Ich erhebe mich,
lasse Schweres zurück.
Wie ein Adler steige ich empor,
Winde tragen mich,
bis Weite mich umarmt.
Dem Himmel so nah
atme ich den Wind der Freiheit.
Im Schweben erkenne ich:
das Wesentliche.

Zweifel
Da sitzt er wieder neben mir –
der Zweifel in meinem Kopf,
im Wartezimmer des Erkennen.
Er prüft,
stellt mir 1000 Fragen,
rüttelt an dem, was sicher schien.
Ich lausche, spüre…
doch lasse ich mich nicht fangen
durch zerdenken meiner Gedanken.
Ich nehme ihn, wie er ist –
kein Gegner,
sondern ein Führer
auf meinem Weg.

Herzmut
Wohin der Weg
mich führen mag…
Noch weiß ich es nicht.
Meine Schritte tasten,
der Boden bebt.
Das Herz zittert,
Gedanken formen Wege,
die mich in die Irre führen.
Unsicherheit wird
zu einem neuen Raum,
in dem Vertrauen wächst.

Bleiben
Bleiben, statt wegzulaufen.
Hinsehen, statt den Blick abzuwenden.
Meine Wunden öffnen Räume,
in die Licht und Atem einströmen.
Mich wahrnehmen und spüren,
mich nehmen, wie ich bin.
Lerne Vertrauen
und Staunen über das, was heilt.
Hier, in mir,
wächst die Liebe für mich.
Sanft. Unbeirrbar. Sicher.

Mit mir sein
Im Schweigen sinke ich tiefer,
unter das Flüstern der Welt.
Dort, wo Stille nicht schwer ist,
sondern getragen
von der Begegnung
mit mir selbst.
Ich lausche dem sanften Atem
meines wahren Wesens.
Und finde den Mut,
nicht zu fliehen,
sondern zu bleiben.
Mit mir!

Frieden
Einatmend
breitet sich Stille aus,
weit, bis an den Horizont.
Ausatmend
tauche ich ein,
durch Schichten von Gedanken,
tief hinein, bis zum Grund.
Ich lausche dem leisen Strömen meines Inneren.
Dort, wo ICH BIN,
öffnet sich das, was IST:
Leben. Liebe. Frieden.
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